Allgemeine Informationen
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Allgemeines
- Landesname
- Geschichte
- Lage
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Fläche
- Geographie
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Staatsform
- Verwaltungsgliederung
- Vegetation
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Flora
und Fauna
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Bevölkerung
- Sprache
- Religion
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Kunst & Kultur
- Wirtschaft
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Kalender, Feiertage
- Geld
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Elektrizität
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Küche
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Kunsthandwerk
- Sicherheit, Kriminalität
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Infrastruktur
- Sport
Allgemeines
Der Iran, eine der ältesten Zivilisationen der Menschheit,
bietet dem Besucher eine Fülle an Entdeckungsmöglichkeiten.
Seit Jahrhunderten zieht dieses Land Reisende in seinen Bann
und inspirierte z.B. Goethe, Herder und Nietzsche. Die
Schätze an frühgeschichtlichen, antiken und islamischen
Sehenswürdigkeiten sind unermesslich. Deshalb zählt man den
Iran zu den zehn kunsthistorisch wichtigsten Ländern dieser
Erde. Als uraltes Durchgangsland integrierten sich hier
immer wieder die unterschiedlichsten Kulturen und Völker.
Auch heute wohnen der kosmopolitische Teheraner und der noch
ursprünglich lebende Nomade nur wenige Autostunden
voneinander entfernt.
Der exotische Zauber seiner Ortschaften mit türkisfarbenen
Kuppeln, Basaren und freundlichen Menschen ist faszinierend.
Hinzu kommen traumhafte Landschaften, die man sich
unterschiedlicher kaum vorstellen kann. Dicht bewaldet sind
die Küstenregionen am Kaspischen Meer, karg und fast
unbewohnbar sind die großen Wüstenregionen. Zwei gewaltige
Gebirgszüge, die sich auf fast 5.700 Meter erheben,
durchtrennen das Land. In der ausgedehnten zentralen
Hochebene erwartet sie ein angenehmes, sonnenreiches Klima.
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Landesname
Seit frühester Zeit wurde das Land von seiner Bevölkerung
als Iran bezeichnet. Die altiranische Form dieses Namens,
Aryanam, bedeutet Land der Arier. Die im Abendland bis ins
20. Jahrhundert gebräuchliche Bezeichnung Persien geht auf
die Zeit der Achämeniden zurück, die im 6. Jahrhundert v.
Chr. ein erstes persisches Großreich schufen. Dessen
Kerngebiet war die von den Griechen so genannte Landschaft
Persis, die heutige Provinz Fars um Schiraz. Von ihr leitet
sich auch der Name Farsi für die persische Sprache ab.
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Geschichte
Der Name Iran taucht erstmals als Eran (Land der Arier) 243
v. Chr. in persischen Königsinschriften auf. Die hier als
Arier bezeichneten ost-indogermanischen Stämme der Perser,
Meder, Parther, Choresmier, Sogder, Saken, Arachosier und
Drangianer waren um 1000 v. Chr. mit anderen indo-iranischen
Stämmen aus Zentralasien in den westlichen Iran
eingewandert. Durch die Wanderung wurden die Träger älterer
Kulturen überschichtet. Das erste, bis ins 3. Jahrtausend v.
Chr. zurückreichende Staatsgebilde im Westen des Iran war
Elam. Unter elamischem Druck wanderten im 8. Jahrhundert v.
Chr. persische Stämme, wohl unter ihrem Anführer Achaimenes
(Achämeniden), aus ihren Wohngebieten um den Urmiasee
südwärts. Im 7. Jahrhundert v. Chr. eroberte Teispes, König
von Parschuma, das sich südöstlich anschließende Anschan und
die Landschaft Parsa (das eigentliche Persien), musste
jedoch die Oberhoheit der Meder anerkennen. Diese traten zur
gleichen Zeit wie die Perser ins Licht der Geschichte. Kyros
II. begründete mit dem Sieg über den Mederkönig Astyages
(550 v. Chr.) die Vormachtstellung der Perser im Vorderen
Orient. Er erweiterte das Reich durch seinen Sieg über den
Lyderkönig Krösus (547 v. Chr.) und über Babylonien (539 v.
Chr.). Sein Sohn Kambyses II. eroberte 525 v. Chr. Ägypten.
Der aus einer Seitenlinie stammende Dareios I. (521– 485 v.
Chr.) besiegte den Usurpator Gaumata und baute eine
einheitliche Verwaltung des Reichs auf. Er unterwarf die
griechischen Kolonien in Kleinasien und Makedonien. Seine
Niederlage bei Marathon (490 v. Chr.) verhinderte ein
weiteres Vordringen der Perser nach Westen. Seine Nachfolger
Xerxes I. und Artaxerxes verloren in den Perserkriegen
(490–479 v. Chr.) die griechischen Gebiete. Aufstände und
Thronstreitigkeiten unter den folgenden Herrschern
schwächten das Reich, so dass es unter dem letzten
Achämeniden Dareios III. von Alexander dem Großen nach der
Schlacht von Gaugamela im Jahr 331 v. Chr. vernichtet werden
konnte. Alexanders Nachfolger in Syrien und Iran wurde
Seleukos I. (312–280 v. Chr.), dessen Dynastie (Seleukiden)
bis 160 v. Chr. in Iran herrschte. 190–164 v. Chr. gingen
die Westprovinzen des Seleukidenreichs an die Römer
verloren.
Um 250 v. Chr. kam in Ostiran die parthische
Arsakidendynastie zur Macht, die von 150 v. Chr. bis um 224
n. Chr. in ganz Iran herrschte. Sie widerstand den Römern
erfolgreich. 224 besiegte Ardaschir I. aus der Provinz
Persis (Fars) den letzten Partherkönig und begründete die
Herrschaft der Sassaniden in Iran mit zarathustrischer
Staatsreligion. Unter Schapur I. (241–272) und Schapur II.
(310–379) wurde das Perserreich wieder ein starker Gegner
der Römer und Byzantiner. Unter Chosroes I. (531–579) und
Chosroes II. (590–628) eroberten die Perser nochmals den
ganzen Vorderen Orient und für kurze Zeit Ägypten. Unter dem
Ansturm der islamischen Araber zerbrach 642 das
Sassanidenreich und wurde ein Teil des Islamischen Reichs.
Im 9. Jahrhundert machten sich nur nominell vom Kalifen
abhängige Statthalterdynastien selbständig. Der kulturelle
Einfluss der Perser im Islamischen Reich wurde in dieser
Zeit immer bedeutender. Um 1040 unterwarfen die türkischen
Seldschuken das Reich. Der Einfall der Mongolen unter Hülägü
1256–1258 vernichtete das mittelalterliche persische Reich.
Hülägüs Nachfolger, die Ilchane, herrschten bis 1335 (bzw.
1353). Ihre Herrschaft bedeutete eine Zeit wirtschaftlicher
und kultureller Blüte. 1382–1393 eroberte Timur das Land und
machte es zu einem Teil seines Reichs. Seine Erben, die
kulturfördernden Timuriden, herrschten bis 1506 noch in
Nordiran.
1502 schuf Ismail I., ursprünglich Meister eines religiösen
Ordens, das Neupersische Reich; er begründete die Herrschaft
der Safawiden. Unter ihm wurde die schiitische Form des
Islams Staatsreligion. Schah Abbas I. (1587–1629) festigte
das Reich im Innern und bannte die dauernde Gefahr der
Usbekeneinfälle. Er verlegte die Residenz von Tabriz nach
Isfahan. 1722 wurde Isfahan von afghanischen Stämmen
eingenommen. Nadir Schah (1736–1747), ursprünglich ein
Heerführer, vertrieb sie 1729, richtete das neupersische
Reich wieder auf und zwang den letzten Safawiden Hussain zur
Abdankung. Aus späteren Wirren ging der Kadschare Aga
Mohammed (1786–1797) als Sieger hervor. Die
Kadscharen-Dynastie regierte bis 1925. In dieser Zeit wurde
die Hauptstadt nach Teheran verlegt. Im Osten schuf Ahmed
Schah Durrani (1747–1773) das selbständige Reich
Afghanistan. Unter dem Kadscharen Fath Ali (1797–1834)
musste Iran große Gebiete in Armenien, Georgien und im
Kaukasus an Russland abtreten. 1907 teilten Großbritannien
und Russland Iran in eine russische (nördliche) und eine
englische (südliche) Interessensphäre, die im 1. Weltkrieg
von russischen bzw. britischen Truppen besetzt wurden. 1919
sicherte sich Großbritannien vertraglich die
Schutzherrschaft über Iran. 1921 unternahm der Befehlshaber
der persischen Kosakenbrigade, Riza Schah Pahlewi, einen
Staatsstreich. Er wurde 1923 Ministerpräsident, setzte 1925
den letzten Kadscharen Ahmed ab und ließ sich zum Schah
ausrufen. Die Regierung Riza Schahs setzte eine Reihe von
Modernisierungen auf Kosten der meist bäuerlichen
Bevölkerung durch.
Im 2. Weltkrieg (1941) besetzten britische und sowjetische
Truppen das Land, und der mit Deutschland sympathisierende
Schah musste zurücktreten. Ihm folgte sein Sohn Mohammed
Riza Pahlewi. Nach dem 2. Weltkrieg zogen zunächst die
britischen Truppen ab, die sowjetischen Truppen folgten
1946. 1951 verstaatlichte Ministerpräsident M. Mossadegh die
Anglo-Iranian Oil Company. Der Ausfall der Öleinnahmen
führte zu einer schweren Wirtschaftskrise. 1953 wurde
Mossadegh gestürzt. Mit Großbritannien kam eine Einigung
über die verstaatlichte Ölindustrie zustande, durch die Iran
die Hälfte der Einnahmen erhielt. 1955 schloss sich Iran dem
Bagdad-Pakt (CENTO) an. Der Schah regierte fortan als
Alleinherrscher. 1963 leitete er die „Weiße Revolution” zur
Modernisierung des Landes ein (u. a. Bodenreform,
Frauenstimmrecht). Eine politische Demokratisierung
unterblieb jedoch. Die steigenden Öleinnahme nutzte der
Schah zu Rüstungskäufen und zu einer überstürzten
Industrialisierung, die die sozialen Spannungen verschärfte.
Widerstand gegen die „Verwestlichung” erhob sich besonders
bei den gläubigen Moslems (Schiiten). Seit 1978 kam es zu
Unruhen, die den Schah 1979 zum Verlassen des Landes
zwangen. Oberste Autorität wurde der Schiitenführer R.
Chomeini. Er proklamierte am 1. 4. 1979 die Islamische
Republik Iran. In der Verfassung wurde seine Machtstellung
als „regierender Gottesgelehrter” verankert.
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Lage
Zwischen 25° und 40° nördlicher Breite sowie zwischen 44°
und 64° östlicher Länge. Grenzt im Norden an das Kaspische
Meer, im Süden an den Persischen Golf. Nachbarländer im
Westen Türkei und Irak, im Osten Pakistan, Afghanistan und
Turkmenistan, im Norden Aserbaidschan und Armenien.
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Fläche
1.648.000 qkm
(Land 1.636.000 qkm,
Wasser: 12.000 qkm)
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Geographie
Der Iran grenzt im Norden an die Länder Armenien,
Aserbaidschan und Turkmenistan und an das Kaspische Meer, im
Osten an Afghanistan und Pakistan, im Süden an den Golf von
Oman und den Persischen Golf, und im Westen an den Irak und
die Türkei. Das Land, etwa viereinhalbmal so groß wie
Deutschland, wird von drei Gebirgszügen beherrscht: den
fruchtbaren, vulkanischen Sabalan- und Taleshbergen im
Nordwesten, der lang gezogenen Sagrosgebirgskette an der
Westgrenze und dem dominierende Elbursgebirge mit dem
höchsten Gipfel Irans, dem beständig von Schnee bedeckten
Demawend (5670 m) nördlich von Teheran. Die beiden großen
iranischen Wüsten, die Dasht-é Kavir (über 200 000 qkm) und
die Dasht-é Lut (über 166 000 qkm), nehmen den größten Teil
des Nordostens und Ostens der zentralen Ebene ein.
Unkontrollierte städtische und industrielle Entwicklung
sowie der Iranisch-Irakische Krieg haben der Umwelt
irreparablen Schaden zugefügt, besonders an den Südhängen
des Elbursgebirges, entlang des Kaspischen Meeres und um den
Persischen Golf. Zwar hat die iranische Regierung einige
Nationalparks eingerichtet, ist dabei aber eher halbherzig
vorgegangen: Es gibt weder umzäunte Gebiete noch
Parkwächter. Die nördlichen Hänge der Elburskette sind dicht
mit Laubbäumen bewaldet und bilden die größte
Vegetationszone im Iran. Es gibt einige schöne verbliebene
Waldgebiete um Khalkhal, südlich von Ardabil, und Nahar
Khoran, etwas südlich von Gorgan. Säugetiere wie Wölfe,
Schakale, Wildschweine, Hyänen, Schwarzbären und Luchse sind
im unerforschten Inneren der Wälder in der Provinz
Mazandaran zu Hause. In den Wüsten und Bergen wird man eher
auf Eichhörnchen und Mungo, Kropfgazelle (Persische
Gazelle), Stachelschwein, Dachs und den endemischen
Persischen Wildesel (Onager) stoßen. Zwei faszinierende
Tiere sind der riesige Alborzsteinbock mit seinem schwarzen
Bart und schneckenförmigen Hörnern sowie der Urial mit einem
weißen Bart und enormen Hörnern. Der auf alten persischen
Kunstwerken häufig auftauchende Löwe ist längst
ausgestorben.
Aufgrund seiner Größe, topografischen Vielfalt und
Höhenunterschiede sind im Iran höchst unterschiedliche
Klimate anzutreffen. Die Winter (Dezember bis Februar)
können in den meisten Landesteilen unangenehm kalt werden,
während im Sommer (Juni bis August) Temperaturen von bis zu
40 °C nicht ungewöhnlich sind. Regelmäßige Niederschläge
sind weitgehend auf den äußersten Norden und Westen
beschränkt, die auch die kältesten Regionen des Iran sind.
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Staatsform
Iran ist seit 1979 eine Islamische Präsidialrepublik, die
Verfassung stammt aus demselben Jahr, Ergänzungen wurden
1989 zugefügt. Der 12-köpfige Verfassungsrat (Wächterrat)
kontrolliert seit 1989 die Übereinstimmung von Gesetzen. Das
iranische Parlament besteht aus 290 Abgeordneten.
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Verwaltungsgliederung
Der Iran ist gegenwärtig in 30 Provinzen, welche Ostans
(Persisch: ostān, Plural ostānhā) genannt werden,
unterteilt. Jeder Provinzverwaltung steht ein Gouverneur,
der Ostandar (Persisch: ostāndār) genannt wird, vor. Dieser
wird vom Innenminister mit Zustimmung des Kabinetts ernannt.
Provinzen untergliedern sich weiter in Verwaltungsbezirke
(vergleichbar etwa einem deutschen Landkreis) welche
Schahrestan (Persisch: schahrestān, Plural: schahrestānhā)
genannt werden.
Verwaltungsbezirke wiederum werden in Distrikte, welche
Bakschs (Persisch: baksch) genannt werden, unterteilt.
Im Jahr 2006 gab es im Iran 30 Ostans, 336 Schahrestans, 889
Bakschs, 1016 Städte und 2400 Dörfer.
Zu den größten Städten zählen Teheran (Stadt 7,1 Mio.;
Ballungsraum 12 Mio.), Maschhad (2,3 Mio.), Isfahan (1,5
Mio.), Karadsch (1,4 Mio.), Täbris (1,4 Mio.), Schiraz (1,2
Mio.), Qom (1,0 Mio.), Ahwaz (850.000) und Kermānschāh
(770.000).
Iranische Provinzen
Der Iran ist in 30 Provinzen unterteilt:
1. Tehrān
2. Qom
3. Markazī
4. Qazvīn
5. Gilān
6. Ardabīl
7. Zanjān
8. Āzārbāyjān-e Sharqī
9. Āzārbāyjān-e Gharbī
10. Kordestān
11. Hamadān
12. Kermānschāh
13. Īlām
14. Lorestān
15. Khūzestān
16. Chahār Mahāl va Bakhtīārī
17. Kohkīlūyeh va Boyer Ahmad
18. Būshehr
19. Fārs
20. Hormozgān
21. Sīstān va Balūchestān
22. Kermān
23. Yazd
24. Esfahān
25. Semnān
26. Māzandarān
27. Golestan
28. Khorāsān-e Shomali
29. Khorāsān-e Razavi
30. Khorāsān-e Junoubi
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Vegetation
53 % des Irans sind Wüstengebiet (Kavir im Norden, Lut im
Süden), 27 % Weideland, 9 % Ackerland (gut 1/3 bewässert),
11 % Wald. Die Wälder sind zumeist übernutzt, zwischen
Elburs-Gebirge und Kaspischem Meer finden sich aber
großflächige Urwälder der Buche, die sich in dieser
Ausdehnung nur im äußersten Osten des Buchenareals erhalten
haben.
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Flora und
Fauna
In Iran gibt es etwa 8200 Pflanzenarten, wovon fast 1900
Arten nur im Iran vorkommen. Die nördlichen Abhänge des
Elburz-Gebirges sind dicht bewachsen von Laubwäldern,
darunter Buchen, Eichen, Ulmen, Linden und Walnuss. Das
Zagros-Gebirge zeichnet sich durch schüttere Bewaldung aus.
Dort kommen einheimische Eiche als auch Ulmen, Ahorn,
Wallnuss und wilde Pistazien vor. Persischer Wacholder,
wilde Mandeln und verschiedene einheimische Sträucher
bewachsen die mittleren Höhenzüge. Es gibt einige attraktive
geschützte Waldgebiete nordöstlich von Tabriz (Arasbaran),
westlich von Gonbade Qabus (Golestan) und nordwestlich von
Shahrud (KhoshYeylagh). In den Tälern wachsen Pappeln,
Platanen Weiden und Maulbeebäume. In den Steppen und Wüsten
gibt es Akazien, Palmen, Tamarisken, Oleander und Myrthe.
Mangrovenwälder kommen hauptsächlich im Norden der Insel
Qeshm vor. Es gibt etwa 500 Vogel-, 160 Säugetier- und 180
Fischarten, wobei von letzteren besonders der Stör von
wirtschaftlicher Bedeutung ist.
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Bevölkerung
Die Bevölkerung Irans (69 Millionen - Stand Juli 2004) setzt
sich zusammen aus ca. 51 % Persern, ca. 24 %
Aserbaidschanern, ca. 7 % Kurden, 8 % Gilaki und
Mazandarani, ca. 3 % Araber, 2 % Turkomanen, 2 % Luren und 2
% Belutschen und einigen kleineren Minderheiten, wie
christliche Armenier, Assyrer und Georgier. Zu den größten
Städten (über 700.000 Einwohner) zählen Teheran (7,1 Mio.),
Mashhad (2,3 Mio.), Isfahan (1,5 Mio.), Karaj (1,4 Mio.),
Täbris (1,4 Mio.), Shiraz (1,2 Mio.), Qom (1,0 Mio.), Ahwas
(850.000) und Kermānschāh (770.000). In den Städten leben
ca. 62 % der Menschen. Der Iran hat eine sehr junge
Bevölkerung, 36% sind unter 15 Jahren.
Bevölkerungsdichte:
39 Einwohner / km²
Bevölkerungswachstum:
1,66 %
Geburtenrate:
2,76 Geburten / Frau
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Sprache
Amtssprache des Irans ist Neupersisch, lokal auch Farsi
genannt. Sie ist eine indogermanische Sprache und zugleich
die Wichtigste unter allen iranischen Sprachen, die
gemeinsam mit den Indischen Sprachen den Ostindogermanischen
Sprachast bilden. Persisch ist in der Entwicklung ihrer
Grammatik, sprich in der Vereinfachung, sogar noch weiter
vorangeschritten als das Englische. Persisch ist zwar die
einzige Amtssprache des Irans, die etwa von 58 % der
iranischen Bevölkerung gesprochen wird, sie ist jedoch nicht
die alleinige Landessprache. Der Anteil der
Aserbaidschanisch-, und Turkmenisch-Sprecher wird mit 26 %
beziffert; Kurdisch mit 9 %; Lurisch mit 2 %; und andere,
darunter Arabischsprecher, mit 1 %
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Religion
98% der Iraner sind angehörige des Islams, davon ca. 92%
Schiiten und 6% Sunniten, Rest sind: 0,4% Christen,
0,1%Juden, 0,04%Zarathustrier (Anhänger der antiken Religion
Persiens vor der islamischen Zeit), 0,8 Bahaiis, die 1844 in
Persien entstand.
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Kunst & kultur
Hier ist der Anfang der Welt!" soll der sagenhafte erste
arische König Keyvan der Wissende bei seiner Ankunft vor
7000 Jahren ausgerufen haben. Und hier entstanden über die
Jahrtausende in Königreichen und Stadtstaaten, trotz
Umstürzen, Kriegen, Völkerwanderungen Kunstschätze von
atemberaubender Schönheit: Schon in frühen Horizonten
feinste geschliffene Alabasterschalen; dünnwandige Tonwaren
mit einer oft stark stilisierten Bemalung, meist mit
Tierformen, manchmal auch abstrakt; ausdrucksvolle Büsten
und Statuetten von Göttern, Menschen und Tieren aus Keramik;
Chloritgefäße mit eingeritztem Dekor; vielfältiger Schmuck.
Schon um die letzte Jahrtausendwende v. Chr. entstanden
Schnabelkannen aus Keramik, deren kühne, weit ausladende
Formen eine besondere künstlerische Phantasie und hohe
technische Meisterschaft der Töpfer verraten. Dieser Stil
war wohl schon eine "Modeerscheinung". Ein weiterer Vorgriff
auf spätere Entwicklungen sind "kubistische" weibliche Idole
in Form einer Statue und eines Gefäßes. Besonders
ausdrucksvoll sind die Luristan-Bronzen aus West-Iran, seit
etwa 1000 v. Chr. ein geschlossenes Ensemble von
unverwechselbaren Formen und künstlerischen Vorstellungen
von Mensch-, Tier- und Dämonendarstellungen, oft kopiert und
oft gefälscht für den modernen Kunsthandel. Die Exponate
umfassen Standarten und Aufsätze, Zeremonialäxte, Schild-,
Köcherbeschläge, Armreifen, Pferde-Trensen und -Pektorale
zum Schmuck und Schutz, eine figural verzierte Nadel in
besonders eindringlicher Gestaltung. Kampf- und Jagdszenen
waren besonders beliebt. Es war das goldene Zeitalter des
Reiches: Kyros der Große hatte die persischen Stämme geeint,
die Dynastie begründet, die Juden aus der Gefangenschaft
entlassen, den Zarathustra-Feuerkult zur Staatsreligion
gemacht, die fortgesetzte Verehrung des alten Licht- und
Schöpfergottes Ahura Mazda, den Marduk-Kult Babylons,
Christentum, Judentum, Manichäismus und Buddhismus aber
toleriert. Sein Nachfolger Kambyses hatte Ägypten erobert,
allerdings in der Wüste ein Heer von 50.000 Soldaten auf dem
Weg zur Oase Siwa verloren. Nun erweiterte Darius der Große
die Reichsgrenzen bis zur Donau und nach Indien. Er begann
den Bau von Persepolis mit den Halbreliefs von 23
tributbringenden Länderdelegationen an den großen
Steintreppen. Mit der Eroberung durch Alexander der
Mazedonier wurde die damals bekannte östliche Welt und ihre
Kultur griechisch. Ihm folgten die Dynastien der Seleukiden
und Arsakiden (Parther). Sie sind in der Ausstellung
repräsentiert durch eine Auswahl von ausdruckstarken Statuen
aus Stein, Marmor und Bronze. Besonders der Gesichtsausdruck
eines elymaischen Fürsten, eines Adoranten und der des
Herakles prägen sich ein. Die Zeit der Sasaniden (3.-7. Jh.
n. Chr.) brachte eine Rückbesinnung auf die große kulturelle
Tradition der achaimenidischen Blütezeit. Prächtig
dekorierte Silberschalen, Skulpturen, Keramik und frühe
Glasstücke von hoher technischer und ästethischer Perfektion
dokumentieren das Kunstschaffen dieser "Renaissance".
Bezaubernd mit seiner spielerischen Phantasie ist ein
silberner, teils vergoldeter Teller, dessen Innenseite als
See mit Fischern, Putti, Enten, Fischen und allerlei
geflügelten Fabelwesen gestaltet ist. Der Siegeszug des
Islam brachte eine neue Bildersprache. Unter dem grünen
Banner entstanden Objekte aus Silber, Keramik, Glas von
bestechender Schönheit. Zudem natürlich Handschriften des
Korans. Eine besonders aufwendige illuminierte Schrift auf
Pergament in Querformat aus dem 9./10. Jahrhundert bildet
den Schlusspunkt der Ausstellung. Die Schrift ist schwarz,
die Vokalisierungs-Hilfszeichen sind rot und die Trennungen
der 114 Suren (Kapitel) in Gold-Dekor. von: Dr. Klaus G.
Müller: Anlass; 7000 Jahre persische Kunst.
- Architektur
Die baulichen Zeugnisse aus der alten iranischen Geschichte
stammen größtenteils aus der achämenidischen Zeit. Sie
befinden sich in Susa und Estakhr (Istachr), vor allem aber
in Persepolis; sie zeigen griechischen, assyrischen und
babylonischen Einfluss. Ihre Erhaltung verdanken die Gebäude
dem erstmaligen Gebrauch von behauenen Steinen. Unter den
Parthern kam der Bau mit Ziegelsteinen und Mörtel in
Gebrauch; der hierdurch geprägte Baustil erreichte unter den
Sassaniden seinen Höhepunkt. Die herausragende
architektonische Leistung dieser Zeit ist die Entwicklung
des Kuppelbaus, der später von den Römern übernommen wurde.
Aus der Zeit der Sassanidien stammt auch der aiwan, ein
rechteckiger überwölbter Raum, der zum Charakteristikum
iranischer Moscheebauten wurde und die islamische
Architektur maßgeblich beeinflusste. Nach der
arabischislamischen Eroberung erreichte die iranische
Architektur neue Höhepunkte in seldschukischer und
safawidischer Zeit.
- Malerei
Die gegenständliche Malerei, die- nach literarischen Quellen
- in Sassanidenzeit in hoher Blüte stand, nie ganz verdrängt
worden: Die sassanidische Malschule hat bis in die
Abbasidenzeit (9. Jahrhundert n. Chr .) fortgewirkt; sie
wurde abgelöst durch die manichäische Buchmalerei, die mit
den aus Iran verdrängten Manichäern ihren Weg nach Bagdad,
dann nach Zentralasien fand; die gegenständliche Malerei
blühte auch an den Höfen der sassanidischen und
ghaznewidischen Herrscher in Ostiran. Mit der Eroberung
Irans durch die türkischen Seldschuken im 11. Jahrhundert
begann für Iran eine der glänzendsten Kunstepochen, in der
u. a. der Miniaturstil der Bemalung und Dekoration von
Töpferwaren entstand. Aus ihm entwickelte sich - vermutlich
in Iran - im 12. Jahrhundert der Miniaturstil der
Buchmalerei, der in der mesopotamischen Schule des 13.
Jahrhunderts seinen ersten Höhepunkt erlebte, nach der
mongolischen Invasion (Zeit der Il-chane, 13./14.
Jahrhundert) chinesische Einflüsse aufnahm und unter den
Timuriden (15. und 16. Jahrhundert) sich zum eigentlich
persischen Stil der Miniaturmalerei ausprägte. Wie in der
schauspielerischen Darstellung ist im Bereich der Schia das
muslimische Bilderverbot nicht konsequent gehandhabt worden:
In der Buchmalerei ist die menschliche Darstellung immer
vertreten gewesen, allerdings überwiegend in einer
entpersönlichten, dekorativen Form. In den folgenden
Jahrhunderten ist die Miniaturmalerei ohne wesentliche neue
Impulse weiter gepflegt worden. Sie ist auch heute noch in
einer konventionalisierten Form lebendig.
- Persische
Miniaturmalerei
Die Themenbereiche der persischen Kunst und damit auch der
persischen Miniaturmalerei beziehen sich meist auf die
persische Mythologie und Dichtung. Westliche Künstler
entdeckten die persischen Miniaturen zu Beginn des 20.
Jahrhunderts. Persische Miniaturmalerei verwendet klare
geometrische Formen und kraftvolle Farben. Die Verlockung
der persischen Miniaturen liegt in der fesselnden
Komplexität und der überraschenden Art, wie große Fragen der
Natur der Künste angesprochen werden und der Wahrnehmung der
Meisterwerke persischer Miniaturen.
Es ist schwer, die Ursprünge der Kunst der Miniaturmalerei
zu verfolgen. Jedoch ist bekannt, dass sie ihren Höhepunkt
hauptsächlich während der Herrschaft der Mongolen und
Timuriden (13. - 16. Jhd.) erreichte. Mongolische Herrscher
Irans führten chinesische Malerei ein. Papier erreichte Iran
von China aus bereits im Jahre 753. Aus diesen Entwicklungen
ist der starke chinesische Einfluss offensichtlich.
- Teppich
Teppiche wurden vermutlich von Nomadenstämmen zur
Fußbodenbedeckung in den Zelten erfunden. Ob das
Teppichknüpfen zuerst von Ägyptern, Chinesen oder gar von
Mayas entwickelt wurde, ist ungewiss; wahrscheinlich
begannen verschiedene Volksstämme etwa zur gleichen Zeit mit
dem Teppichknüpfen! Sicher ist jedoch, dass das
Teppichknüpfen im 5. Jahrhunderts v.Chr. eine hohe
künstlerische Stufe erreicht hatte.
- Kalligraphie
Die Kunst der Kalligraphie besitzt im Iran einen
herausragenden Stellenwert. Die iranische Kalligraphie ist
vielfältiger als die jeder anderen Nation und wurde nicht
nur von Iranologen geschätzt. Kunstwerke berühmter
iranischer Kalligraphen befinden sich in Museen und privaten
Sammlungen in der ganzen Welt.
- Iranisches Kino
Das iranische Kino wurde und wird international mit
zahlreichen Preisen und Festivals geehrt. Viele Kritiker
betrachten Filme iranischer Autoren, Regisseure und
Schauspieler wie beispielsweise die der Filmemacher Jafar
Panahi, Abbas Kiarostami, Mohsen und Samira Makhmalbaf oder
Majid Majidi als künstlerisch führend und vergleichen sie
mit dem italienischen Neorealismus und ähnlichen Strömungen
der letzten Jahrzehnte. [1] Neben dem eigentlichen
iranischen Kino ist mit dem Begriff auch im weiteren Sinne
die Filmkultur der mit Iran kulturell eng verwobenen Länder
wie Tadschikistan und Afghanistan gemeint. Außerdem zählen
auch persischsprachige Filme, die in Europa oder den USA
erscheinen, dazu, und auch Werke iranischer Filmschaffender,
die andere Sprachen als die iranischen verwenden.
- Iranische Musik
Die Wurzeln der musikalischen Tradition Irans reichen bis in
die Zeit des elamischen Königreiches zurück. Zu
unterscheiden ist die Musikwissenschaft (Elm-e Musighi), die
als Zweig der Mathematik in Iran immer in hohem Ansehen
stand, und die praktische Darbietung der Musik (Tarab,
Navachteh, Tasnif, Taraneh und neuere Musik), welche immer
wieder in gespanntem Verhältnis zur religiösen Autorität und
zu streng gläubigen Volksgruppen stand und heute noch steht.
Mit Musik Irans ist nicht die Musik der islamischen Republik
Iran gemeint, sondern die des iranischen Kulturraumes (Iran,
Afghanistan, Tadschikistan). Eine Unterscheidung würde
Probleme hervorrufen, ähnlich der Frage, ob Mozart deutscher
oder österreichischer Musik zuzuordnen ist.
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Wirtschaft
Die Wirtschaft Irans liegt überwiegend in den Händen des
Staates bzw. religiöser Stiftungen (über 80% der
Wertschöpfung). Die iranische Regierung plant, den privaten
Anteil spürbar zu erhöhen. Die Regierung formuliert ihre
wirtschaftlichen Ziele in Fünfjahresplänen. Der vierte
Fünfjahresplan ist seit dem 21. März 2005 in Kraft. Im
Wirtschaftsjahr 2007/08 betrug das Bruttoinlandsprodukt
(BIP) Schätzungen zufolge ca. 308 Milliarden US-Dollar. Dies
entspricht einem Pro-Kopf-Einkommen von ca. 4.307 US-Dollar.
Zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen Irans zählen die Öl-
und Gasindustrie, petrochemische Industrie, Landwirtschaft,
Metallindustrie und Kfz-Industrie. Die Öl- und Gasausfuhr
erwirtschaftete 2007/08 84% der Exporterlöse Irans. Weitere
Ausfuhrgüter sind landwirtschaftliche und traditionelle
Güter (Teppiche, Früchte, Pistazien) und zunehmend
Industrieprodukte (Kfz-Teile, Stahl, petrochemische
Produkte). Seit 2006 haben die Nichtölexporte offiziellen
Angaben zufolge stark zugenommen.
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Kalender, Feiertage
In Iran wird ein Sonnenkalender verwendet, der bis in
achämenidische Zeit (ca. 5. Jhd. v.Chr.) zurückreicht. Er
hat 365 Tage und ist dem Gregorianischen Kalender sehr
ähnlich. Der iranische Sonnenkalender wurde im Jahre 1079
unter der Leitung Omar Khayams in die derzeitige Form
gebracht. Es sei erwähnt, dass er genauer ist als der 1582
eingeführte Gregorianische Kalender. Während der iranische
Kalender nämlich alle 141.000 Jahre einen Fehler von einem
Tag aufweist, tritt dieser Fehler beim Gregorianischen
Kalender alle 3.226 Jahre auf. Das iranische Neue Jahr (Now
Ruz) beginnt am 21. März.
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Now Ruz: Das iranische
Neujahrfest
Now Ruz, der neue Tag oder Neujahr, wird am 21. März
gefeiert. Dieser Tag war bei allen großen Kulturen
Mesopotamiens ein Feiertag. Die Sumerer (3000 v. Chr.), die
Babylonier (2000 v. Chr.), die Elamer im südlichen Persien
(2000 v. Chr.) und die Kassiten haben diesen Tag in
ähnlicher Form gefeiert. Als Frühlingsfest hatte es bereits
eine Tradition bei den einwandernden arischen Völkerstämmen
der Meder und Perser. Auch ist es in der Zoroastrischen
Religion verwurzelt. Grosse Bedeutung fand es in der
achämenidischen Epoche vor 2500 Jahren. Die Achämeniden
schufen das erste Weltreich von der Region Fars aus und
errichteten dort den prächtigen Komplex von Persepolis
(Takhte Djamschid). Sie besaßen 4 große Residenzen, in denen
sie sich abhängig von der klimatisch geeignetsten Jahreszeit
aufhielten. Persepolis war ihre Frühlingsresidenz und der
Ort des Now Ruz-Festes. Die Steinreliefs zeigen den
thronenden König beim Empfang seiner Untertanen, Gouverneure
und Gesandten verschiedener Nationen. Persepolis wurde durch
Alexander den Grossen 331 v. Chr. zerstört.
Die heutigen Perser feiern das Neue Jahr 13 Tage lang. In
den ersten Tagen besucht man die älteren
Familienangehörigen, die Verwandten und die Freunde. Man
gratuliert sich gegenseitig, Geschenke werden überreicht.
Süßigkeiten und Festessen werden konsumiert. Am letzten Tag
- der 13. des ersten iranischen Monates - verlassen fast
alle Perser ihre Wohnungen und gehen in die Parks oder in
die offene Natur und verbringen dort den Tag in geselliger
Runde.
Wichtigstes Brauchtum ist das Anordnen auf einem Tisch von
sieben Gegenständen, deren Namen mit „S“ beginnen, die Haft
Sin (siebenmal „S“). Traditionell sind dies: Sabze
(Weizensprossen), Sir (Knoblauch), Serke (Essig), Sib
(Apfel), Sendjed (Mehlbeere), Samanu (eine Weizenspeise) und
Somagh (Gewürz). Es werden auch verwendet: Saat (Uhr), Sekke
(Münze), Sonbol (Hyazinthe) und Sepand (eine
Weihrauchpflanze). Hinzu kommen: Goldfisch, Eier, Spiegel,
Kerzen und bei den Moslems ein Koran und bei den
Zoroastriern eine Avesta. Symbolisch bedeuten: Knoblauch,
Weihrauch und Spiegel (Abwehr des Bösen), Goldfisch (Glück),
Ei (Reichtum) und Münze (Reichtum).
Warum hat diese Feierlichkeit überlebt?
Sie ist uraltes Brauchtum und in Harmonie mit der
Wiedergeburt der Natur an der Frühlingssonnenwende beginnt
das iranische Neujahr am ersten Tag des Frühlings. Es
symbolisiert "Ende" und "Wiedergeburt“ und den Sieg des
„Guten“ über das „Böse".
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Geld
Die Landeswährung ist der RIAL. 10 Rial-Einheiten werden in
der Umgangssprache "Tuman" genannt. Da Zahlungen mit Schecks
und Kreditkarten nur sehr bedingt möglich sind, sollte man
Bargeld in US$ oder EURO mitnehmen. Es wird empfohlen, dies
nur bei Banken, z.B. bei der Einreise am Flughafen
einzutauschen
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Persische Küche
Die persische Küche gilt als die französische Küche des
Orients. Sie ist weniger knoblauchorientiert als die
türkische, nicht so scharf wie die indische und: sie richtet
sich bis heute nach den Lehren Zarathustras, der Speisen in
"warme" und "kalte" einteilte, gemäß der ebenfalls eher
warmen oder eher kalten Natur des Menschen. Ein Prinzip, das
auch in asiatischen Kulturen zu finden ist und sich im Yin
und Yang fortsetzt.
Fleisch spielt in der persischen Küche eine Nebenrolle. Ein
Geheimnis ist das lange und langsame Köcheln der
außerordentlich beliebten Eintöpfe aus vielfältigem Gemüse
mit oder ohne Fleisch. Dadurch verbinden sich Zutaten und
Gewürze geschmacklich besonders intensiv.
Grundnahrungsmittel ist Reis, dem man einen besonderen
Hochgenuss ablocken kann: eine harte Kruste am Boden des
Topfes, die außerordentlich lecker schmeckt - wenn sie denn
nicht angebrannt ist. Das ist eben hohe Kunst, die man nur
nach viel Übung beherrscht.
Als Zwischenmahlzeit ist weißer Käse mit Kräutern und Brot
sehr beliebt. Und natürlich gibt es auch in der persischen
Küche Süßes: den Safrankuchen Halwa, Milchreis mit Safran
und Mandeln oder eine Safran-Creme. Allerdings werden diese
Süßspeisen nicht unbedingt zum Nachtisch serviert, eher zu
besonderen Anlässen. Halwa gibt es beispielsweise zu
Trauerfeierlichkeiten und wird dann auch an Nachbarn und
Bedürftige verteilt.
Wichtigstes Getränk: Tee, aromatisiert mit Gewürzen: Zimt,
Kardamom oder Nelken. Als Symbol der Liebe wird einer
zukünftigen Braut und ihren Eltern mit Honig gesüßter
Safrantee serviert. Übrigens hatte Persien eine lange
Weintradition: Kreuzritter brachten die berühmte
Shiraz-Traube bis nach Europa. Aber die Eroberung Persiens
durch die Araber im 7. Jahrhundert und die nachfolgende
islamische Religion verboten die Produktion von Wein.
Zumindest offiziell.
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Kunsthandwerk
Iranischen Handarbeiten umfassen Silber- und Kupferwaren,
Miniaturmalereien, Kalligraphien, Holzschnitzarbeiten,
Keramik, Einlegearbeiten und gewebte Textilien wie Brokat.
Eine der wichtigsten iranischen Handarbeiten ist die
Teppich-Herstellung. Das Teppichknüpfen ist so alt wie die
Geschichte Persiens. Iran ist der führende Teppichproduzent
auf der Welt. Iranische Teppiche mit ihren echten Farben,
feinen Mustern und einzigartigen Geweben sind weltweit
begehrt
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Sicherheit, Kriminalität
Iran ist ein sicheres Reiseland. Kriminalität manifestiert
sich bis heute gegenüber Touristen kaum. Es empfiehlt sich
aber trotzdem, keine Wertsachen herumliegen zu lassen. Als
Frau können Sie sich im Iran sicher fühlen. Im Gegensatz zu
arabischen Ländern werden Sie nicht ständig angeschaut,
vorausgesetzt Sie sind korrekt gekleidet. Die Einhaltung der
islamischen Gesetze verhindert weitgehend, dass sich Männer
gegenüber Frauen ungebührlich verhalten.
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Gesundheit, Impfungen, Apotheke
Impfungen sind keine vorgeschrieben; jedoch wird empfohlen,
gegen Diphtherie, Starrkrampf (Tetanus), Kinderlähmung
(Polio) und Hepatitis A (infektiöse Gelbsucht) zu impfen
bzw. die Impfungen zu erneuern. Malariaprophylaxe:
Erkundigen Sie sich bitte beim Tropeninstitut oder bei einem
Tropenarzt, welche Malariaprophylaxe angezeigt ist. Die
Medikamentenempfehlung kann jederzeit ändern. Diese
Informationen sollten Sie für den Besuch von Khuzistan
einholen. Hier noch einige Tipps, die Sie Ihrer Gesundheit
zuliebe beherzigen sollten: Wasser kann an vielen Orten
getrunken werden, es empfiehlt sich jedoch, Wasser in
verschlossenen Flaschen zu kaufen und keine zu stark
gekühlten Getränke einzunehmen. Eine Kopfbedeckung (für
Frauen sowieso obligatorisch) gegen die pralle Sonne ist
sinnvoll, ebenso ein Sonnenschutzmittel und eine
Sonnenbrille. Apotheke: Eigene persönliche Medikamente,
Schmerzmittel, Augentropfen (Sand), Nasensalbe (sehr
trockene Luft), Antibiotika, Desinfektionsmittel, Verband
bzw. Heftpflaster, Malariaprophylaxe (für Khuzistan),
Durchfallmittel, Mittel gegen Reisekrankheit, Sonnencrème
mit hohem Schutzfaktor.
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Infrastruktur
Die Infrastruktur ist gut. Alle größeren Städte sind mit
einem ausgedehnten Linienflugnetz zu erreichen. Das
Straßennetz ist gut ausgebaut und meist in tadellosem
Zustand. Bahnverbindungen sind vorhanden. Die ausgedehnte
Elektrifizierung erreicht auch abgelegene Gebirgsdörfer.
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Sport
Fußball ist die populärste Mannschaftssportart im Iran. Die
iranische Nationalmannschaft nahm an den
Fußball-Weltmeisterschaften 1978 in Argentinien, 1998 in
Frankreich und 2006 in Deutschland teil. Dabei schied der
Iran stets in der Vorrunde aus und konnte lediglich ein
Spiel gewinnen (1998: 2:1 gegen die USA). Zwei Mal errang
der Iran ein Unentschieden (1978: 1:1 gegen Schottland und
2006: 1:1 gegen Angola), sechs Spiele wurden verloren (1978:
0:3 gegen die Niederlande und 1:4 gegen Peru, 1998: 0:1
gegen Jugoslawien 0:2 gegen Deutschland und 2006: 1:3 gegen
Mexiko und 0:2 gegen Portugal). Dreimal gewann der Iran die
Asienmeisterschaft (1968, 1972 und 1976).
Beliebt ist im Iran auch Hallenfußball (Futsal). Die
iranische Nationalmannschaft gewann seit der Einführung der
Asienmeisterschaft 1999 sieben Mal in Folge den Titel in
Asien. Lediglich 2006 errang mit Japan eine andere
Mannschaft als die iranische den asiatischen Titel. Der Iran
nahm an vier der fünf bisher ausgetragenen
Futsal-Weltmeisterschaften teil. Größter Erfolg der
iranischen Hallenfußballer bei Weltmeisterschaften bleibt
der 4. Platz bei der Futsal-WM 1992 in Hongkong. Damals
unterlag der Iran Spanien im Spiel um Platz 3 mit 6:9. Bei
den Turnieren 1996 (Spanien), 2000 (Guatemala) und 2004
(Taiwan) schied der Iran in der Vorrunde aus. An der WM 1989
in den Niederlanden nahm der Iran nicht teil.
Beliebte Mannschaftssportarten sind zudem Volleyball,
Basketball und Wasserball. Im Volleyball gelang es dem Iran,
sich sogar für die Volleyball-WM der Herren, die im Herbst
2006 in Japan stattfand, zu qualifizieren. Die Iraner
schieden allerdings in der Vorrunde aus.
Wichtige und traditionelle Individualsportarten sind Ringen
und Gewichtheben. Zahlreiche iranische Olympiasieger und
Weltmeister zeugen von der Stärke iranischer Athleten in
diesen beiden Sportarten. So hält beispielsweise der
iranische Gewichtheber Hossein Rezazadeh den aktuellen
Weltrekord in der +105 kg Klasse. Darüber hinaus gewann
Rezazadeh bei den Olympischen Sommerspielen in Sydney (2000)
und Athen (2004) je eine Goldmedaille und ist somit bisher
der einzige iranische Sportler, der zwei Mal Olympiasieger
wurde.
Zu den erfolgreichen Sportarten gehören in jüngster Zeit
darüber hinaus Taekwondo und Judo. So gewann Hadi Saei
Bonehkohal in Athen als erster Iraner die olympische
Goldmedaille im Taekwondo (Klasse 58–68 kg). Der iranische
Judoka und Weltmeister Arash Miresmaili war dagegen die
tragische Figur in Athen: Das Los bescherte dem Favoriten
auf die Goldmedaille in der ersten Runde der Judowettkämpfe
den israelischen Kämpfer Ehud Vaks. Da es iranischen
Sportlern untersagt ist, gegen israelische Sportler
anzutreten, missachtete Miresamili das Gewichtslimit in
seiner Klasse absichtlich und wurde somit disqualifiziert.
Nachträglich wurde er mit ca. 125.000 $ von der iranischen
Regierung genauso belohnt wie die beiden Olympiasieger von
Athen Rezazadeh und Saei Bonehkohal.
Die iranische Olympiamannschaft gewann in Athen zwei Gold-,
zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen und belegte in der
inoffiziellen Nationenwertung gemeinsam mit der Slowakei den
29. Platz. Die sechs Medaillen für den Iran wurden in den
Sportarten Ringen (2 Silber- und 1 Bronzemedaille),
Gewichtheben (1 Goldmedaille) und Taekwondo (1 Gold- und 1
Silbermedaille) errungen.
Der Überlieferung nach stammt Polo aus dem heutigen Iran.
Das Spiel war unter dem Namen „Chaugán“ schon zu Zeiten
Alexander des Großen in Persien äußerst beliebt. Auch die
Frauen spielten „Chaugán“.
Auch bei der Entwicklung des Spiels Schach spielte Persien
eine wichtige Rolle. Über Indien gelangte das Spiel nach
Persien, wo es modifiziert wurde. Durch die Islamisierung
Persiens kam das Schachspiel durch die Araber schließlich
nach Europa. Der Name des Spiels bezieht sich in der
deutschen Sprache auf das persische Wort „shah“, was so viel
wie König bedeutet.
Auch wenn der Motorsport aus Kostengründen im Iran eher eine
Randsportart ist, erfuhr zumindest die nationale
Rallyemeisterschaft überproportional Beachtung, da die in
ihrer Heimat sehr populäre Laleh Sadigh sowohl 2004 als auch
2005 gegen ihre männlichen Kontrahenten triumphieren konnte.
Daraufhin wurde sie als „Ikone des Feminismus“ gefeiert.
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